Ich bin unschlüssig. Ist unsere Regierung - oder zumindest einzelne Regierungsrätinnen, bzw. -Räte - ambivalent (Freund Google meint: "in sich widersprüchlich), oder negieren (eine ablehnende Haltung einer Sache gegenüber einnehmen) sie die Bedürfnisse und Bedenken eines grossen Teils der Bevölkerung? Anders gefragt: Ist Ihnen der Wille ihrer Wähler wichtig?
Vor Kurzem sind zwei Entscheide unserer Kantonsobrigkeit publik geworden. Einerseits, die umstrittene Kiesgrube in Walperswil «durchzudrücken», andererseits die halbherzige Antwort des Regierungsrates auf die Petition «Stopp der Revision der Naturschutzgebiete am Bielersee!». Zwar stellt Frau Regierungspräsidentin Evi Allemann - Verfechterin der Durchsetzung des von vielen Betroffenen bekämpften Projektes "Kiesgrube Walperswil" - in dem von ihr unterzeichneten Brief einen Runden Tisch mit den Standortgemeinden, den Nutzergruppen und den Schutzorganisationen in Aussicht. Erklärtes Ziel sei: "… das gemeinsame Ausloten allenfalls noch nicht genutzter Handlungsspielräume als Grundlage für einen überarbeiteten Revisionsentwurf». Gleichzeitig dämpft Urs Känzig, Leiter der Abteilung Naturförderung beim Kanton Bern, Hoffnungen, dass es zu grossen Änderungen kommen könne. Denn man sei schon jetzt zurückhaltend bei der Auslegung der Bundesbestimmungen für den Naturschutz im betreffenden Seeabschnitt (Bieler Tagblatt vom Mittwoch, 05.02.2025).
Weiss die Rechte, was die Linke tut? Einerseits die Verschandelung der Landschaft gegen den Willen Vieler, andererseits der übermässige Schutz der Natur entgegen der Bedenken Vieler. Was trifft zu? Faust oder Hamlet? «Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust», oder «Es ist etwas faul im Staate Dänemark»?